Wie globale Lieferketten die deutsche Industrie beeinflussen

Deutschland ist eine wichtige Handelsnation. Die deutschen Industrien sind stark von internationalen Lieferungen abhängig. In Krisenzeiten sieht man die Auswirkungen sehr deutlich.
Die Maschinenbau- und Metallindustrie hat Probleme wegen Stahl- und Aluminiummangel. Das Baugewerbe findet nicht genug Holz, Stahl und Kunststoff. Die Fahrzeugindustrie braucht dringend Stahl, Kunststoffe, Aluminium und Halbleiter. Die Chemieindustrie leidet unter dem Mangel an Kunststoffen und chemischen Rohstoffen.
Diese Engpässe machen die Einkaufspreise höher. Firmen müssen ihre Verkaufspreise erhöhen. Deswegen ist die Produktion in Deutschland um etwa 5% gesunken. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig globale Lieferketten für unsere Wirtschaft sind. Es wird überlegt, Lieferanten zu wechseln und mehr im Inland zu produzieren.
Ein neues Gesetz tritt am 01. Januar 2023 in Kraft. Es soll helfen, die Probleme zu lösen. Das Lieferkettengesetz macht Regeln, um sicherzustellen, dass Waren verfügbar sind. Es soll auch die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten verringern. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben uns noch mehr gezeigt, wie verletzlich unsere Lieferketten sind.
Einleitung: Die Bedeutung globaler Lieferketten
Globale Lieferketten sind sehr wichtig für unsere Wirtschaft. Sie helfen, dass Länder wie Deutschland immer genug Material und Produkte haben. Die Supply Chain sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft. Sie umfasst die Bewegung von Waren und die Organisation des gesamten Ablaufs.
Im Juni 2021 brachte der Deutsche Bundestag das Lieferkettengesetz auf den Weg. Es verlangt von Firmen, sich um Menschenrechte und Umwelt in ihren Lieferketten zu kümmern. Das Gesetz fördert internationale Standards und fordert, dass Firmen darauf achten. Dies könnte zu höheren Kosten führen, verbessert aber die Situation in Produktionsländern.
Das Gesetz bekämpft Kinderarbeit vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Obwohl Kinderarbeit zurückgegangen war, ist sie nun wieder ein Problem. Mit Maßnahmen wie dem „Grüner Knopf“ zeigt sich, dass Firmen verantwortungsbewusst handeln können.
2000 startete der UN Global Compact. Mit über 8.000 Teilnehmern ist es eine große Initiative für Unternehmensverantwortung. In Deutschland unterstützt das Netzwerk Firmen dabei, nachhaltiger zu werden. Organisationen wie Business for Social Responsibility (BSR) helfen auch.
Um Nachhaltigkeit in Lieferketten zu fördern, gibt es den „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“ Leitfaden. Er basiert auf zehn Prinzipien des Global Compact. Diese stehen schon lange für nachhaltiges Handeln in globalen Lieferketten. So wird die Bedeutung dieser Ketten auf vielen Ebenen betont und gefördert.
Herausforderungen der deutschen Industrie durch globale Lieferkettenprobleme
Die deutsche Industrie hat es schwer wegen globaler Lieferkettenprobleme. Diese Probleme wirken sich auf viele Bereiche aus. Sie werden von Rohstoffmangel, geopolitischen Krisen und Gesundheitskrisen verursacht.
Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten
Die deutsche Industrie kämpft mit Rohstoffmangel. Eine Umfrage zeigt, dass 83% der Unternehmen erhebliche Störungen erleben. Am meisten fehlen Ersatzteile, Sensoren sowie Halbleiter und Controller.
39% der Betriebe müssen ihre Produktpalette anpassen. 29% haben ihre Produkte dauerhaft geändert oder entfernt. Um Mangel zu begegnen, haben 38% der Unternehmen ihre Lagerbestände erhöht. Weitere 42% planen dies bis 2025.
Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen
Die Corona-Pandemie verschlimmerte die Lieferprobleme stark. 51% der Firmen mussten die Produktion über 20 Tage stoppen. Doch im Jahr 2024 ging der Ausfall leicht zurück, von 32 auf 30 Tage.
Preissteigerungen machen 58% der Unternehmen Sorgen. Diese Sorge gilt vor allem für kritische Bauteile.
Der Einfluss des Ukraine-Krieges
Der Krieg in der Ukraine beeinträchtigt die globalen Lieferketten stark. 56% der Befragten sehen dadurch große negative Einflüsse. Die Konflikte unterbrechen den Handel, besonders bei Metallen und Kabelbäumen.
Deutsche Firmen leiden zudem unter hohen Energie- und Produktionskosten. 68% berichten von gestiegenen Energiepreisen. Um zu reagieren, wechseln 33% auf regionale Anbieter. 42% planen, dies bald zu tun.
Wie globale Lieferketten die deutsche Industrie beeinflussen
Globale Lieferketten sind sehr wichtig für die deutsche Wirtschaft. Sie betreffen 80 Prozent des Welthandels. Mehr als 450 Millionen Menschen arbeiten in diesen Bereichen.
Viele deutsche Industriezweige hängen von diesen Ketten ab. Zum Beispiel brauchen Maschinenbau, Fahrzeug- und Chemieindustrie ständig Materialien. Probleme hier können die Produktion stark stören.
Die Automobilindustrie zeigt, wie kritisch diese Abhängigkeit sein kann. Tesla stoppte seine Produktion in Deutschland, weil Teile fehlten. Dadurch wurden 18.000 Autos weniger gebaut. Volvo hatte ähnliche Probleme in Belgien.
Trotzdem gibt es auch positive Beispiele. Volkswagen und BMW konnten Probleme gut meistern. Sie zeigen, dass die deutsche Autoindustrie auch schwierige Zeiten überstehen kann.
Elektro- und Digitalindustrien müssen ebenfalls vorsichtig sein. Störungen im Schiffsverkehr können sie treffen. Sie sollten ihre Systeme mit neuer Technologie wie Blockchain verbessern, um besser vorbereitet zu sein.
Ab 2023 kommen neue Gesetze. Unternehmen müssen sich um Menschenrechte kümmern. Das gilt zuerst für große Firmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern, später auch für kleinere.
Firmen können sich durch Vielfalt schützen. Wenn sie verschiedene Quellen für Material und Produktion haben, sind sie sicherer. Auf globale Lieferketten zu achten, bleibt wichtig.
Maßnahmen zur Bewältigung von Lieferkettenproblemen
Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen in ihren globalen Lieferketten. Sie müssen strategisch vorgehen, um Risiken zu vermindern. Dazu gehört es, Lieferanten zu diversifizieren, Lagerbestände zu erhöhen und die Produktion zu verlagern. Diese Schritte sind entscheidend, um die Geschäftskontinuität zu gewährleisten.
Diversifizierung von Lieferanten
Viele Unternehmen haben erkannt, wie wichtig es ist, mehrere Lieferanten zu haben. Im letzten Jahr haben 84% der Firmen ihre Lieferkettenstrategie überarbeitet. Mit mehreren Lieferanten sind sie weniger abhängig und können Lieferprobleme besser bewältigen. So lassen sich politische Unsicherheiten und geopolitische Unruhen einfacher handhaben.
Erhöhung von Lagerbeständen
Um auf Warennachfrage schnell reagieren zu können, erhöhen Unternehmen ihre Lagerbestände. Dies hilft, Engpässe zu überbrücken und Versorgung zu sichern. Dennoch, 52% der Unternehmen finden es herausfordernd, neue Technologien in ihre Lager zu integrieren. Trotzdem zeigt sich, dass eine gute Lagerhaltung vor Problemen schützt.
Verlagerung der Produktion
Viele Firmen denken darüber nach, die Produktion nach Deutschland oder in sicherere Gebiete zu verlegen. Dadurch sind sie weniger von weltweiten Lieferketten abhängig. Dies macht sie widerstandsfähiger gegen externe Einflüsse. Beispielsweise steigen durch solche Strategien weder die Lieferzeiten noch die Transportkosten extrem.
Herausforderung | Maßnahme | Erwartetes Ergebnis |
---|---|---|
Geopolitische Unruhen | Diversifizierung von Lieferanten | Geringeres Risiko von Unterbrechungen |
Transportengpässe | Erhöhung von Lagerbeständen | Stärkere Lieferbereitschaft |
Lange Lieferzeiten und hohe Transportkosten | Verlagerung der Produktion | Stabilere und schnellere Versorgung |
Die Rolle des Lieferkettengesetzes in Deutschland
Ab Januar 2023 wird das Lieferkettengesetz wirksam. Es fordert von großen Unternehmen, sich um Menschenrechte zu kümmern. Dieser Schritt zeigt, wie ernst Deutschland das Thema nimmt.
Das Gesetz betrifft nicht nur große Firmen, sondern auch kleinere Betriebe und deren Lieferanten. Sein Ziel ist es, schlechte Arbeitsbedingungen, wie Kinderarbeit, zu verhindern.
Der Zusammenbruch des Rana Plaza in Bangladesch 2013 ist ein trauriges Beispiel. Über Tausend Menschen starben dabei. Dies zeigt, wie wichtig der Schutz von Menschenrechten in der Lieferkette ist.
Die unternehmerische Verantwortung nimmt mit dem neuen Gesetz zu. Deutschland setzt damit europaweit Maßstäbe. Die EU plant zwar ein ähnliches Gesetz, aber erst für später und weniger streng.
Im ersten Jahr gab es 492 Überprüfungen durch das BAFA, aber keine Strafen. Das deutet auf eine sorgfältige Durchführung der neuen Regeln hin.
Land | Gesetz | Bedeutung |
---|---|---|
Deutschland | Lieferkettengesetz | Sorgfaltspflichten ab 2023 für Unternehmen über 3.000 Mitarbeitern |
EU | EU-Lieferkettengesetz | Gilt ab 2032 für Unternehmen ab 1,000 Beschäftigten |
Frankreich | Devoir de Vigilance | Risiken für Menschenrechte im Geschäftsbericht veröffentlichen |
Niederlande | Sorgfaltspflichtengesetz zur Bekämpfung von Kinderarbeit | Entwicklung von Aktionsplänen gegen Kinderarbeit |
Zukunftsaussichten und mögliche Lösungen
Die globalen Lieferketten stehen vor großen Herausforderungen. Neue, nachhaltige Strategien sind nötig. So können wir zukünftige Probleme verhindern. Die Lösung liegt in einer Mischung aus neuen Technologien und strategischer Neuausrichtung.
Technologie ist hierbei sehr wichtig. Cloud-Lösungen, Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und das IoT machen Lieferketten besser und stärker. Sie erlauben Unternehmen, alles in Echtzeit zu sehen. Sie helfen auch, Kosten zu reduzieren. Die Flexport-Plattform ist ein gutes Beispiel dafür. Sie gibt einen digitalen Überblick und hilft bei der Entscheidungsfindung.
Der Einsatz von 3D-Druck kann auch helfen. Er macht Unternehmen unabhängiger von Lieferanten. So können sie schneller auf Probleme reagieren. Für Branchen wie Automobilbau ist das sehr wichtig. Eine breitere Aufstellung der Lieferquellen durch Multisourcing ist auch hilfreich.
Wir sollten auch an die Umwelt denken. Lösungen müssen umweltfreundlich und nachhaltig sein. Innovative Technologien wie Industrie 4.0 und RFID sind hier wichtig. Unternehmen müssen Risiken erkennen und Technologien nutzen, um sie zu mindern. Die deutsche Industrie ist dabei, wichtige Schritte zu gehen. Sie sucht nach Möglichkeiten, um zukunftsfähig zu werden.